

Nürnberg ist mit über einer halben Million Einwohnern nach
München die zweitgrößte Stadt in Bayern und verfügt über viele gut erhaltene
historisch wertvolle Gebäude. So war die Stadt bis zum Zweiten Weltkrieg die einzige
deutsche Großstadt mit einem gut erhaltenen Stadtkern weswegen man sich auf die
bevorstehenden Zerstörungen gut vorbereitete. Dementsprechend konnte die Stadt
nach dem Krieg besonders originalgetreu wieder aufgebaut werden wobei sie
gleichzeitig auf moderne Bauten nicht verzichtete. So finden sich hier heute
neben Gebäuden der Klassischen Moderne wie dem Verwaltungsgebäude Milchhof auch
Bauten der Romanik, der Gotik, der Renaissance und des Barock und Rokoko.
Wer sich also hier als Architekt niedergelassen hat findet
hier genügend Inspiration für seine Projekte. So bekam etwa erst kürzlich das
Nürnberger Architekturbüro Bär, Stadelmann und Stöcker den .... So wurde auf einem Eckgrundstück in Neumarkt ein Betonbau errichtet
der den Anwohnern die schöne Sicht versperrt. So blicken sie nun auf eine 4,3
Meter hohe Betonwand und das obwohl der Bau sowohl vom Bauamt als auch vom
Rechtsamt abgelehnt worden war weil er vom architektonischen Stil nicht in die
Umgebung passen würde. Dass es dennoch zum Bau des Gebäudes kam lag daran, dass
der Oberbürgermeister der Stadt seine Einwilligung gegeben hatte da er gegen
die strenge Regulierung von Bauanträgen ist. Nun läuft eine Bürgerpetition
gegen den Bau was den Bauherren verärgert da der Bau noch gar nicht fertig
gestellt sei. Nach seinen Angaben solle er noch begrünt werden und würde somit
dann letztlich doch gut in die Umgebung passen.
In Nürnberg sind noch einige Gebäude des Jugendstils und der
Reformarchitektur erhalten auch wenn ein Großteil des ursprünglichen Bestands
im Zweiten Weltkrieg vernichtet wurde. Das Stadtviertel Gärten hinter der Veste
ist z.B ein gründerzeitlicher Stadtteil mit zahlreichen Jugendstilbauten die sich
vor allem im nördlichen Abschnitt befinden, etwa in der Meuschelstraße, der
Hastverstraße, der Krelingstraße und der Pilotystraße. Viele der Jugendstil-
und Gründerzeithäuser sind inzwischen im Sinne des Bayerischen
Denkmalschutzgesetzes geschützt wie etwa die Rollnerstraße 39. Auch das
Volksbad der Stadt Nürnberg in der Rothenburger Straße 10 ist ein besonders
repräsentativer Jugendstilbau. Er wurde 1911 bis 1913 errichtet und zeichnet
sich durch seine Anlehnung an den römischen Baustil aus.
In Nürnberg gibt es viele Architekturbüros die einem künftigen
Bauherren bei der Planung seines Bauprojekts behilflich sein können. Dabei
nimmt das Thema Nachhaltigkeit bei der Auswahl der Baustoffe eine immer höhere
Bedeutung ein. Beim sogenannten ökologischen Bauen wird zudem darauf geachtet,
dass eine besonders gute Wärmedämmung angebracht wird um die Heiz- und Kühlenergie
zu senken. In diesem Zusammenhang wird auch stark auf die Nutzung von
Sonnenenergie geachtet. Durch Solarzellen kann somit Strom gewonnen werden und
spezielle Fenster lassen besonders viel Wärme herein.
Ein Beispiel für moderne Architektur in Nürnberg ist die
Akademie der Bildenden Künste Nürnberg, eine staatliche Hochschule für bildende
und angewandte Kunst. 1662 gegründet ist sie die älteste Kunstakademie
Deutschlands und wechselte in dieser Zeit wiederholt ihren Standort. Das
heutige Gebäude wird momentan unter Leitung des Berliner Architektenbüros
Hascher Jehle Architektur erweitert da die Lehramtstudenten der Abteilung
Kunsterziehung in das Wenzelschloss in Lauf an der Pegnitz ausweichen mussten.
Auch der Business Tower Nürnberg ist durch seine moderne
Bauweise bekannt geworden. Das 34-geschössige Gebäude ist mit 135 Metern Höhe
das zweithöchste Bürogebäude Bayerns und wird vorwiegend von der Nürnberger
Versicherungsgruppe genutzt. Die verantwortlichen Architekten sind Dürschinger
& Biefang aus Ammerndorf sowie das Architekturbüro Spengler.
Der Business Tower ist zwar zu großen Teilen aus Stahlbeton und
Glas erbaut doch mittlerweile entwickelt sich das Bauen mit Holz unter den
Architekten immer mehr zum Trend. Holz ist nämlich ein sehr kostengünstiger
Bausstoff und er lässt sich gut mit anderen Materialen wie Lehm, Ziegel oder
Beton kombinieren. Darüber hinaus ist Holz ein nachhaltiger Rohstoff der sich
besonders gut recyceln lässt und auch noch viel Gewicht aushalten kann. Holzhäuser
verfügen auch über ein besseres Wärmedämmungsvermögen als Betonwände und sind ästhetisch
anspruchsvoll.
Das Wahrzeichen Nürnbergs ist die Nürnberger Burg, die aus der
Kaiserburg und der Burggrafenburg besteht. Sie ist eine der bedeutendsten
Kunst- und Baudenkmäler der Stadt und gehört zu den baukünstlerisch
wertvollsten Wehranlagen Europas. In Innern der Anlage befindet sich eine
Doppelkapelle im romanischen Baustil die aus dem Jahr 1200 stammt und damit
einer der ältesten Teile der Burg ist.
Das Stadtbild Nürnbergs wird zudem von seiner Stadtmauer geprägt
deren vier Haupttürme noch erhalten sind. Einer dieser Türme ist das
Spittlertor das seit 1377 besteht. 1557 wurde es zu einem Rundturm umgebaut und
in den folgenden Jahrhunderten erweitert und umgebaut. Seit 2006 befindet sich
hier die Bibliothek und das Archiv des Nürnberger Garnisonsmuseums.
Die architektonische Vielfalt der Stadt bietet den Architekten
der Stadt eine malerische Kulisse als Inspiration für ihre Entwürfe. Manche mögen
dabei davon träumen zu Weltruhm zu gelangen wie etwa der amerikanische
Stararchitekt Daniel Libeskind der durch die Gestaltung des Jüdischen Museums
Berlin, des Felix-Nussbaum-Haus in Osnabrück oder des Imperial War Museum North
in Manchester weltbekannt wurde. Er gründet 1989 ein Architekturbüro in Berlin,
lebt aber mittlerweile in New York da er mit dem Neubau des World Trade Centers
beauftragt wurde.